Physiotherapie Soest / Bad Sassendorf

Die manuelle Therapie ist ein alternativmedizinisches Verfahren, das sich mit der Diagnostik und medizinischen Versorgung von Funktionsbeeinträchtigungen der Gelenke, Muskeln und Nerven und ihren pathologischen Folgeerscheinungen beschäftigt. Diese werden auf Störungen der Arthrokinematik (Bewegungsabläufe innerhalb eines Gelenks) zurückgeführt. Mittels manueller Therapie werden Schmerzen sowie funktionelle, reflektorische und reversible strukturelle Bewegungseinschränkungen der Gelenke behandelt. Im Zentrum stehen dabei die Schmerzlinderung und Verbesserung der gesundheitlichen Belange und die Wiederherstellung der Beweglichkeit von Gelenken, die zwar in ihrer Funktion eingeschränkt, jedoch vom Prinzip her noch intakt sind.

Das Mulligan-Konzept wurde 1972 von dem neuseeländischen Physiotherapeut Brian Mulligan entwickelt. Bei seiner Methode handelt es sich um eine Struktur- und gelenkschonende Möglichkeit, aktive Bewegungen in die klassische manuelle Therapie zu integrieren. Eingesetzt werden sogenannte Movements, wenn Bewegungsbehinderungen oder Schmerzen in einem Gelenk vorliegen. Dabei führt der Therapeut eine gehaltene Zusatzbewegung aus, während der Patient das Gelenk aktiv in die eingeschränkte oder schmerzhafte Bewegungsrichtung führt.

Die Schlüsselzonenmassage und manuelle Therapie nach Dr. Marnitz basiert auf einem ganzheitlichem Behandlungskonzept, das den Organismus als Einheit betrachtet und eignet sich vor allem bei orthopädischen Erkrankungen zur Mobilisation und Schmerzlinderung. Es handelt sich um eine Kombination aus spezifischer Tiefenmassage und manualtherapeutischen Maßnahmen bzw. Mobilisationen, die direkt und reflektorisch wirken.

Faszien verbinden alle Körpersysteme miteinander und spinnen im ganzen Körper eine gitternetzartige Struktur ohne Anfang und Ende. Dazu gehören die Muskeln, Sehnen, Bänder, Knochen, Gelenke, Nerven, das Gefäßsystem und das hormonelle System. Dieses verbindende Gewebe sorgt dafür, dass die verschiedenen Strukturen unseres Körpers zusammengefügt werden und wie ineinandergreifende Zahnräder auch als ganzes System funktionieren. Sind einzelne Bindegewebsschichten verklebt und verdickt, sind die an diesen Bereich angebundenen Muskeln nicht in der Lage, einwandfrei zu funktionieren. Sie können weder optimal trainiert werden, noch können sie entsprechend regenerieren. Durch eine gezielte physiotherapeutische Behandlung wird an dem Erhalt bzw. der Wiederherstellung der Geschmeidigkeit und Elastizität des muskulären Bindegewebes und damit an einer guten Körperwahrnehmung und Koordination gearbeitet.

Die Craniosacral-Therapie ist eine von der Osteopathie abgeleitete Behandlungsform und wurde vom Osteopathen William Garner Sutherland entwickelt (1873-1954). Er stellte die These auf, dass Gehirn, Rückenmark und die darin enthaltene Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit eine Eigenbewegung haben. Bei der Craniosacral-Therapie werden kaum wahrnehmbare Handgriffe im Bereich des Schädels und des Kreuzbeins ausgeführt, die sich positiv auf Gewebe und Körperflüssigkeiten auswirken und dadurch vorhandene Funktionsstörungen des Organismus beheben. Der Therapeut ertastet mit geübten Händen Störungen und löst im Anschluss Verhärtungen im Bindegewebe. Es werden Funktionsstörungen im Duralmembransystem erkannt und behoben und – wenn nötig – Gelenke, Becken und Kreuzbein auf sanfte Weise behandelt sowie am Kopf und Kiefergelenk gearbeitet. Dies hat positive Auswirkungen auf das Nerven- und Hormonsystem, das Immunsystem und den Bewegungsapparat. In Folge wird das Gewebe beweglicher, die Vitalität steigt und die Selbstheilungskräfte werden aktiviert. Ist das harmonische Gleichgewicht wiederhergestellt, so verschwinden die meisten Beschwerden

Bei der Schlingentischbehandlung werden einzelne Extremitäten, Körperabschnitte oder der gesamte Körper in Schlingen eingehängt, um so die Auswirkungen der Schwerkraft zu reduzieren. Die einzelnen Gelenke sowie die Wirbelsäule werden entlastet. In dieser Schwerelosigkeit können Bewegungen, die normalerweise schmerzhaft oder nur eingeschränkt möglich wären, erheblich leichter und schmerzfreier ausgeführt werden.

Die Nervenmobilisation umfasst die Untersuchung und Behandlung physischer Dysfunktionen des Nervensystems. Darunter versteht man die Beeinträchtigung der Mobilität und Elastizität des neuralen Gewebes. Durch zielgerichtete therapeutische Techniken und die Erarbeitung eines individuellen Selbstübungsprogramms kann die Beweglichkeit des Nervensystems wiederhergestellt oder verbessert und damit auch die Schmerzsymptomatik beseitigt oder gelindert werden.

In der Gangschule sollen die Betroffenen durch systematisches Trainieren wieder zu einem sicheren, selbstständigen, harmonischen Gangbild zurückfinden. Zusammen mit den Therapeuten wird am Erhalt bzw. an der Wiedererlangung eines physiologischen Ganges gearbeitet, der richtige Umgang mit Hilfsmitteln geübt und Treppensteigen trainiert.

Das Kinesio-Tape ist ein farbiges elastisches Tape, welches mit unterschiedlicher Spannung auf die Haut geklebt wird. Das Tape kann eine Schmerzreduktion bewirken, Schwellungen und Hämatome abbauen, die Spannung und Ansteuerung der Muskulatur positiv beeinflussen und Gelenkfunktionen unterstützen.

Der in der Physiotherapie am häufigsten auftretende und behandelbare Kopfschmerz ist der sogenannte Spannungskopfschmerz, der durch einseitige Belastung, Gelenkfunktionsstörungen im Bereich der Halswirbelsäule, des Kiefergelenkes oder durch extremen Stress entstehen kann. Durch die Schmerzbeschreibung des Patienten, eine detaillierte Befundaufnahme und Palpation können die Kopfschmerzen genau lokalisiert und die Schmerzqualitäten den ursächlichen anatomischen Strukturen zugeordnet werden. Eine Kombination aus manualtherapeutischen und osteopathischen Techniken, Dehnungen und detonisierender Massage führt zusammen mit einer Haltungs- und Bewegungsschulung und gezielter Kräftigung zu einer maßgeblichen Reduktion der Beschwerden.

Triggerpunkte sind knötchenförmige Verhärtungen in der Muskulatur, die z. B. durch Über- oder Fehlbelastung, Haltungsstörungen, Verspannungen oder andere Erkrankungen entstehen. Durch Druck können Triggerpunkte gereizt werden. Dabei überträgt jeder Muskel einen typischen Schmerz in eine oft entfernt gelegene Zone (auch Referenzschmerzzone genannt).

In der medizinischen Trainingstherapie haben Sie die Möglichkeit, unter Aufsicht von qualifizierten Therapeuten nach einem individuell für Sie erstellten Trainingsplan eigenständig Kraft, Koordination und Ausdauer an Geräten zu trainieren. Zu unserer Ausstattung gehören folgende Krafttrainingsgeräte:

Auf der Knie- oder Schultermotorschiene wird das zu behandelnde Gelenk innerhalb eines voreingestellten Bewegungsausmaß kontinuierlich durchbewegt. Die Festlegung des Bewegungsausmaßes während jeder einzelnen Behandlung geschieht in Abhängigkeit von den ärztlichen Vorgaben und vom persönlichen Schmerzempfinden des Patienten. Eine Behandlungseinheit dauert 20 Minuten. Ziel der kontrollierten Mobilisierung ist das Wiedererreichen der Beweglichkeit, Vermeidung von Gelenkverklebungen und -versteifungen sowie die Reduktion von Schwellungen.